Welche Reaktionen können an einem Ort stattfinden?
Spielaufstellung: Eine Umgebung mit architektonischen Elementen unbestimmter Funktion Die Kamera Ich als Spielerin Eventuelle Mitspieler
Spielregeln: Ich versuche, mir den Raum anzueignen mit Bewegung und Sprache. Die Handlung entsteht im Moment. Die Ereignisse bleiben offen für verschiedene Interpretationen.
Offenes Haus
Die Betonelemente unter einer Autobahnbrücke erinnerten mich an Fragmente einer Wohnung. Hier durchlebt eine Figur emotionale Zustände, sichtbar für die Videokamera, wie in einer Reality Show. Sie vermisst den Raum, bewohnt ihn und wird Teil des Ortes.
Stapelforschungen
Offene Flächen und Spalte sind durch die Stapelung von Platten entstanden. Ich wollte diese Räumlichkeiten ausloten, meine Anwesenheit hier behaupten. Eine Figur forscht, prüft, überlegt und präsentiert in wechselnden Funktionen und Identitäten. Durch Sprache schafft sie auch Abstand zu diesem unverrückbaren Gebilde.
Meine Sprechimprovisationen können zu Geräusch und Rhythmus werden. Sie können auch zum Auftritt verschiedener Stimm-Persönlichkeiten und zu Geschichten führen. Oft beginnen sie bei einer konkreten Wahrnehmung und schlagen dann ihre eigenen Wege ein.
Störsendung
Verschiedene Stimmwesen unterbrechen einander, tauchen auf und ab.
Scheeles Licht
Der Lichtfall im Hof ist Anlass für ein Stück, das sich durch Wiederholungen und Versprecher weiterentwickelt.
Mehrspurige Mordermittlung
Zwei Stimmen unterbrechen sich, widersprechen sich, reden über einander hinweg. Geht es um den Mord oder um ihre Beziehung?
Zu einem Ort oder einer Stimmung suche ich eine Figur, die ich darstelle. Sie soll eine Geschichte haben oder ein Ziel. Indem ich ein Leben erfinde, gestalte ich den Moment und behaupte mein Da-Sein.
Im Bearbeiten und Anordnen von Fotos, Abbildungen und Materialien entstehen Serien von Räumen und Szenen, die ich fotografiere, bevor sie sich wieder verändern.
Was unsere Arbeiten verbindet ist das Spiel mit flexiblen, verschiebbaren Möglichkeiten, wobei es uns reizt, von wenigen Form-Elementen auszugehen. Das Spiel beinhaltet eine Weigerung, definitv zu werden und den Wunsch, Systeme zu unterlaufen.
Wir sind ein musikalisch – sprachliches Duo. Uns verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch das Interesse am Kombinieren von verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen.
In meinen Filmen und Sprechstücken verkörpere und spreche ich oft verschiedene Figuren und Stimmen. Die Frage nach Identität – dem Wunsch sie zu behaupten oder sich von ihr zu befreien – beschäftigt mich. Sich der Welt in verschiedenen Rollen annähern hat eine spielerische, improvisatorische Seite. Die Rollen erforschen aber auch die Spannung zwischen Regeln, Macht und persönlicher Freiheit. Sprache tritt in den Performances als Manipulationsmittel und auch als Ausdrucksform auf. Bewegungen passen sich den räumlichen Möglichkeiten an und wollen diese erweitern. Die Spielorte enthalten vorgefertigte Elemente, die gleichzeitig zur Zweckentfremdung reizen. Darin suche ich den Moment, wenn das Handeln seinen eigenen Weg geht und mich überrascht.